Skills: Deine erste Hilfe bei Suchtdruck

Auf ein Mal ist es da: dieses unbändige Verlangen zu trinken. Deine Gedanken drehen sich nur noch darum, Du merkst es vielleicht auch körperlich, Dein alles an Dir lechzt nach einem Schluck – aus dem dann ein ausgewachsener Rückfall wird. Garantiert. Wenn nicht sofort, dann in ein paar Tagen oder Wochen. Die Bestie wurde wieder gefüttert. Das Seeungeheuer, dass in der Tiefe schlummert und immer wieder erwacht.

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Doch was tun? Am besten Vorbeugen. Sobald sich die Wasseroberfläche kräuselt und Du merkst, die Bestie will wieder nach oben durchdringen: Skillen. Der ein oder die andere empfindet Skillen vielleicht als etwas schräges Wort. Es bedeutet “Fähigkeiten anwenden” (Skill = englisch für Fähigkeit). In unserem Kontext meint man mit skillen, dass wir bestimmte Techniken nutzen, um unseren Suchtdruck zu reduzieren.

Und das sind ganz unterschiedliche Techniken: Die eine beißt in eine Chilischote, der andere geht laufen, eine Dritte rubbelt sich mit einem Sisal-Handschuh ab…Es gibt unzählige Skills für unterschiedlichste Stärken von Suchtdruck.

Das Skill-Kozept kommt aus dem DBT, der Dialektisch Behavioralen Therapie. Diese hat sich zum Ziel gemacht, Borderline-Patienten ihr Leben mit den von ihnen erlebten Spannungen zu erleichtern. Diese Anspannung ist wohl vergleichbar mit dem Suchtdruck, den Suchtkranke empfinden. Daher hat das Skillen seinen Einzug in die Suchttherapie erhalten.

Wenn man leichten Suchtdruck verspürt, dann ist das zwar unangenehm, aber insofern gut, weil man gleich etwas dagegen tun kann. Eben mit Skills. Damit Du in der realen Situation dann auch weißt, welcher Skill Dir hilft, empfiehlt es sich im Vorfeld mal ein paar Skills zusammen zu stellen.

Diese Zusammenstellung kann auch als Notfallkoffer betrachtet werden. Den hat (fast) jeder abstinente Suchtkranke in seiner Klinikzeit gepackt (also passende Skills gefunden) und ist somit gut gegen Suchtdruck gewappnet.

Um einen Überblick der vielen Skills zu bekommen, kann man generell nach Niedrig- und Hochanspannungsskills unterscheiden. Außerdem noch nach dem Sinn, der angesprochen wird: Sehen, Fühlen, Schmecken oder Riechen. Häufig ist der Geruchssinn die letzte Instanz, die angesprochen werden kann bei ganz hohem Suchtdruck. Für solche Fälle gibt es z.B. Ammoniak-Kapseln, die man aufbrechen und dran riechen kann. Achtung: natürlich ist das nicht sehr gesund, die Dämpfe können bei häufiger Inhalation schädlich sein – aber in einer Ausnahmesituation, wie sie selten vorkommt noch nicht.

Ich empfehle die Skills-Liste oder Skill-Datenbank (mit hervorragender Filterfunktion!) von stress-skills.de.

Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken, dort sind viele Tipps auch zur Entspannung oder körperlicher Betätigung – vielleicht findet der ein oder die andere ja auch ein neues Hobby dort? 🙂

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